Seltenheiten

Zwergschnäpper: Anfang Januar wurde in den Niederlanden ein Zwergschnäpper entdeckt, der gerade einmal 20m von der deutschen Grenze hockte. Ein sehr ungewöhnliches Datum für diesen Langstreckenzieher, der im Moment eher in Indien zu erwarten wäre. Am 17.01.14  machte ich mich deshalb gemeinsam mit einer Bekannten auf den Weg, dem Vogel einen Besuch abzustatten. Nicht nur, dass er extrem fotogen war, er war auch noch so freundlich einmal rüber nach Südlohn in Deutschland zu fliegen! Toller Vogel

Spornpieper: 04.10.14 Helgoland

Papageitaucher: 02.10.14 Helgoland

Rotkehlpieper: 02.10.14 Helgoland

Gelbbrauen-Laubsänger: 30.09.-03.10.14 Helgoland

Baltische Heringsmöwe: 30.09.14 Helgoland

Zwergammer: 30.09.14 Helgoland

Maurensteinschmätzer: 29.09.14 Helgoland

Zwergdommel: 09.08.14 Rieselfelder Münster

Weißbart-Seeschwalbe: Anfang Mai stattete ich einem Freund in Rheinland-Pfalz einen Besuch ab, in der Hoffnung er könnte mir einige nette Arten zeigen. Die meisten Zielvögel jedoch schafften es ganz vorzüglich sich mir zu entziehen. Als dann jedoch eine Weißbart-Seeschwalbe in der Region gemeldet wurde ließ ich es mir nicht nehmen am 11.05.14 zum Laacher See zu fahren und sie tatsächlich beobachten zu können, wenn auch in sehr großer Entfernung nur

Iberischer Zilpzalp: 01.05.2014 Bremen

Kleines Sumpfhuhn: 27.04.14 Wachower Lötz

Stelzenläufer: 26.04.14 Große Grabenniederung

Moorente: 24.04.14 Rieselfelder Münster

Amerikanische Krickente: 31.03.-10.04.14 Rieselfelder Münster

Gänsegeier: 12.03.14 Fehmarn

Zwerggans: 12.03.14 Wedeler Marsch

Kiefernkreuzschnäbel: 03.01.14 Schnaakenmoor

Rothalsgänse: 29.12.13 Werbeliner See

Eistaucher: 29.12.13 Werbeliner See

Sperbereule: 26.12.13 Stollberg

Sperbereule: 10.11.13 Gristede

Sichler: 06.10.13 Rieselfelder Münster

Wiedehopf: 02.10.13 Helgoland

Gelbbrauen-Laubsänger: 27.09.-03.10.13 Helgoland

Spornpieper: 27.-28.09.13 Helgoland

Zwergammer: 27.09.13 Helgoland

Spornpieper: Während ich am 7.9.13 meine Koffer auf eine Karre packte, um später der schönsten Insel Deutschlands Lebewohl zu sagen hörte ich einen Ruf, den ich schon lange nicht mehr gehört hatte. Beim ersten Ruf dachte ich die letzten Sekundenbruchteile eines Mauerseglerrufs gehört zu haben, doch dann rief der Vogel nochmal und es tauchte im typischen, wellenförmigen Flug ein großer Pieper zwischen Rauchschwalben auf. Möglicherweise ging er hinter der Vogelzivi-Unterkunft runter, was ich allerdings nicht mehr sehen konnte. Jedoch konnte ich mir den Ruf sofort danach auf dem Handy anhören und die Beobachtung bestätigen.

Grasläufer: Am Morgen des 4.9.13 begab ich mich zu einem Fotoansitz an eine Lagune in der Leegde. Versteckt unter einem Tarnnetz lag ich nun da und wartete darauf, dass sich mir ein paar Vögel nähern würden. Einer der ersten Vögel, der dies dann tat verwirrte mich zu erst. Ohne Fernglas wirkte dieser wie ein Wassertreter, weshalb ich sofort das Fernglas auf ihn richtete und sofort durch meine Kamera ersetzte. Dieser Vogel war kein Wassertreter, sondern ähnelte viel mehr einem winzigen Kampfläufer mit deutlichem Augenring. Er badete einige Minuten in etwa 7m Entfernung von mir, stand dann für einige Zeit klitschnass am anderen Ufer, bevor er von einer Rohrweihe verscheucht wurde. Hier gibt es einen ausführlichen Bericht zu dieser sehr unerwarteten Entdeckung

Mornellregenpfeifer: Am 26.8.13, auf dem Rückweg der Wasser- und Watvogelzählung am Nordost-Strand fiel mir ein außergewöhnlicher Vogel zwischen den Primärdünen auf, den ich bei einem Blick durch's Fernglas sofort als Mornell erkannte. Ein sehr lang ersehnter Lifer für mich, der sich dann auch noch super fotografieren und beobachten ließ.

Steppenweihe: Am 23.8.13 bemerkte ich eine sehr schlanke Weihe vor meinem Zimmerfenster. Blitzschnell griff ich zu meinem Fernglas und rief sofort Wiesenweihe aus, bevor sie allerdings über meinem Dach verschwand. Ich hetzte ins Bad, von wo ich eine ganz deutliche Gesichtszeichnung erkennen konnte. In Sekundenschnelle hatte ich auch meine Kamera da, doch der Vogel war leider schon am abziehen. Die Belegbilder sind nicht toll geworden, doch ich denke mit der Halsboa und der restlichen Gesichtsfärbung, sowie mit der hellen Färbung des Vogels insgesamt kann eine Wiesenweihe ausgeschlossen werden.

Raubseeschwalbe: Nach einem Seminar am Festland fuhr ich am 05.07.13 zurück nach Spiekeroog, doch Bus- und Fährplan waren nicht aufeinander abgestimmt, so dass ich 2,5 Stunden amHafen Zeit hatte. Ich nutzte die Zeit um zur 2km entfernt gelegenen Innengrodenpütte Friedrichsgroden zu laufen. Nach einigen netten Beobachtungen dort machte ich mich auf den rückweg, als ich einen seltsamen Ruf über mir hörte. Es klang nach einem Reiher, aber ich konnte den Vogel erst gar nicht finden. Bis er direkt über mir war: Meine erste deutsche Raubseeschwalbe. Bis meine Kamera allerdings bereit war hatte sich der Vogel schon wieder soweit entfernt, dass ich keine vernünftigen Bilder mehr hinbekam

Grünlaubsänger: Bei einem kurzen Seminar auf Helgoland konnte ich sowohl am 16. als auch am 19.06.13 jeweils kurz und ziemlich schlecht einen Grünlaubsänger im Mittelland beobachten. AM 16. machte er durch seine bachstelzenähnlichen Rufe auf sich aufmerksam und blieb recht tief im Gebüsch drin und war nur schemenhaft zu erahnen. Am 19. saß er dann kurz gemeinsam mit zwei Karmingimpeln in einem Busch. Kaum hatte ich ihn allerdings entdeckt flog er auch schon ab

Kuhreiher: Am 1.6.13 war ich mit zusammen mit meinem Birder-Freund Chris und dem BFDler Mirko vom Haseldorfer NABU in der Wedeler Marsch unterwegs. Am Hetlinger Schanzteich fragte Mirko dann recht ungläubig: "Ist das ein Silberreiher?" und ließ uns durch sein Spektiv gucken. Was da auf der Wiese stand war allerdings kein Silberreiher sondern viel kleiner und mit orangen Gefiederpartien. Das war ein Kuhreiher. Mein 2. schon in dem Gebiet und auch insgesamt der Zweite jemals dort.

Rotkehlpieper: Bei der Brutvogelkartierung am 27.5.13 wurde ich durch einen scharfen Ruf auf einen kleinen Vogel aufmerksam, der gerade über mich rüberflog. Der Ruf war eindeutig: Das war eindeutig mein erster Rotkehlpieper, ein Vogel der es bisher sehr gut verstanden hatte mir aus dem Weg zu gehen!

Odinshühnchen: Am morgen des 24.5.13 erhielt ich einen Anruf von Edgar Schonart, dass sich an der Ostspitze der Insel wohl eine Prachteiderente aufhalten sollte. So schnell wie möglich war ich natürlich vor Ort, doch von der Prachteiderente keine Spur. Stattdessen wuselte zwischen Alpenstrandläufern und Kiebitzregenpfeifern eine etwas kleinere Limikole herum. Zwar dachte ich ziemlich schnell an ein Odinshühnchen, doch bevor ich mir ganz sicher sein konnte flog es leider auf und ich konnte ihm nicht folgen. Als ich mich dann umdrehte um an einer anderen Stelle nach der Prachteiderente zu suchen stand das Odinshühnchen plötzlich 30m von mir entfernt am Strand. Es ließ mich, Edgar Schonart und Karl Jünemann (die gemeinsam mit mir nach der Ente suchten) bis auf 5 Meter an sich heran und ließ sich ganz toll fotografieren, bevor es dann nach etwa 20 Minuten mit einem Steinwälzer (an den es sich die ganze Zeit hielt) wieder davon flog. Eine neue Art für mich :)

Rötelschwalbe: Bei der Brutvogelkartierung am 15.5.13 wurde ich durch lautes Rufen meiner Kollegin kurz von der Arbeit abgelenkt. Edgar, der etwa 150m entfernt stand hatte gerade eine Rötelschwalbe an sich vorbeiziehend beobachtet. Sofort hob ich mein Fernglas in die Richtung in die Edgar zeigte und tatsächlich konnte ich dort eine Schwalbe erkennen, die einer Rauchschwalbe ähnelte, aber einen helleren Bürzelbereich zeigte (der Vogel war wohl knapp 200m entfernt!). Das war dann allerdings auch schon alles was ich von diesem seltenen Ausnahmegast erkennen konnte, bevor sie aus meinem Sichtfeld nach Osten verschwand.

Seidenreiher: Beim Seawatchen am 9.5.13 zusammen mit Edgar Schonart entdeckte ich in etwa 5 km Entfernung 2 weiße Vögel über dem meer nach Osten ziehend. Zwar dachte ich zu erst an Schwäne, doch bald wurde klar dies waren keine. Die Form der Vögel war eine ganz andere und auch der Flügelschlag u.a. brachten mich und edgar gleichzeitig zu dem Schluss, dass es sich dabei nicht um Schwäne, sondern um meine ersten Seidenreiher in Deutschland handeln musste. Schwäne gab es übrigens an dem Tag auch noch und zwar alle drei weißen Arten!

Eismöwe: Als ich früh morgens am 9.5.13 beim Seawatchen ankam war einer der allerersten Vögel die ich entdeckte eine große ganz helle Möwe. Sofort dachte ich an Eismöwe, doch wollte ich noch Belegbilder schießen um beispielsweise eine leukistische Silbermöwe ausschließen zu können. Bevor ich jedoch nah genug herankommen konnte war der Vogel bereits wieder verschwunden. Eine Stunde später sah ich ihn dann allerdings wieder ankommen und diesmal war ich rechtzeitig vor Ort. Es handelte sich dabei um die erste Eismöwen-Beobachtung in diesem Jahrtausend auf Spiekeroog. Edgar Schonart sah den Vogel dann am Folgetag auch noch im Ostergroen.

Lachseeschwalbe: Bei der Wasser- und Watvogelzählung am 27.4.13 bemerkte ich zwei recht große Seeschwalben, die über das Ostergroen in Richtung Dorf flogen. Schon da hatte ich einen starken Verdacht, der sich nach einem kurzen Blick durch's Fernglas sofort bestätigte: 2 Lachseeschwalben. Eine Art, die ich bisher nur sehr kurz und schlecht beobachten konnte, daher war die Freude natürlich riesig

Wiedehopf: Am Morgen des 22.4.13 machte ich mich auf den Weg zur Brutvogelkartierung als ich auf der Straße einen Vogel sitzen sah. Nach einem kurzen Blick durch's Fernglas war klar, dass es sich um meinen ersten deutschen Wiedehopf handelte

Hellbäuchige Ringelgänse: Am 12.04.13 war ich zur WWZ wieder am Nordoststrand unterwegs. Es war ein Tag mit starkem Vogelzug, darunter viele Jahreserstbeobachtungen, wie Flussseeschwalbe und Grünschenkel. Eine besondere Überraschung waren da trotzdem die beiden Hellbäuchigen Ringelgänse, die gemeinsam mit 3 Kormoranen am Strand entlangzogen.

Hellbäuchige Ringelgans: Während der WWZ am 8.2.13 bemerkte ich zwischen den 18 Dunkelbäuchigen Ringelgänsen im Hafenwatt auch drei Ringelgänse der Unterart B.b. hrota, eine Unterart auf die ich hier schon seit langem gehofft hatte. Es handelte sich dabei um einen Alt- und 2 Jungvögel.

Thorshühnchen: Am 30. Oktober erreichte mich während der Wasser- und Watvogelzählung die Kunde über ein Thorshühnchen in der Leegde. Da mich mein Heimweg sowieso durch dieses Gebiet führte musste ich noch nicht einmal extra dorthin fahren, um diesen süßen Vogel anzuschauen. Genau an derselben Stelle wie schon das Thorshuhn vor 3 Wochen strampelte es zwischen Wasserpflanzen und pickte immer wieder Insekten von der Wasseroberfläche.

Krabbentaucher: Was sind das denn für dunkle Limikolen dachte ich mir am 30. Oktober 2012 und richtete mein Fernglas auf zwei schwarzweiße Vögel, die am direkt Nordstrand in Richtung Westen flogen. Doch dann war sofort klar: Das sind keine Limis, das sind Krabbentaucher! Echt winzig diese Vögel! Zum Glück hatte ich meine Kamera bereits auf 12 Bilder/Sek eingestellt, denn als ich meine Kamera dann endlich einsatzbereit hatte waren die Vögel schon wieder recht weit entfernt.

Isabell-Steinschmätzer: Am 14.10.12 fiel mir im Hafen ein sehr heller Steinschmätzer auf, den ich schließlich am 15.10 als Isabell-Steinschmätzer bestimmen konnte. Das ist der 5. gesicherte deutsche Nachweis, für Spiekeroog und Ostfriesland sowieso der Erste! Der Vogel blieb bis zum 20.10 und ich besuchte ihn währenddessen jeden einzelnen Tag. Hier gibt es einen sehr ausführlichen Bericht und viele Fotos von "Niels", so wie ich den Vogel genannt habe.

Spornpieper: Nachdem ich am 14.10.12 fertig mit der Wasser-und Watvogelzählung am Nordstrand fertig war führte mich mein Rückweg über die Ostplate. Von ebendiesem Weg flog ohne Vorwarnung ein lerchengroßer, brauner Vogel mit sehr langem Schwanz und langem Schnabel auf und kurz darauf wieder im höheren Gras abseits des Weges zu landen, wo er dann verschwunden blieb. Obwohl die Beobachtung so kurz war konnte ich immerhin so viel erkennen, dass es nichts anderes als ein Spornpieper gewesen sein kann. Also schon meine zweite Beobachtung auf Spiekeroog :)

Thorshühnchen: Auf der Suche nach weiteren Arten für die Zugvogeltage-Artenliste ging ich am 11.10.12 in die Leegde, wo nur sehr wenige Limikolen anwesend waren. Eine dieser Limikolen war allerdings ein lang erhoffter Wunschvogel von mir: Ein Thorshühnchen, das da hektisch im Wasser umherstrampelte. Eine neue Art für die Zugvogeltage-Liste war es allerdings nicht, da bereits 4 Tage vorher 2 Stück am Nordstrand gesehen worden waren, es war allerdings ein Lifer für mich und deshalb habe ich mich besonders darüber gefreut.

Zwergtrappe: 7.10.12 Wedeler Marsch

Rosenstar: 6.10.12 Helgoland

Waldpieper: 4.-5.10.12 Helgoland

Gelbbrauen-Laubsänger: Am morgen des 23. Septembers berichtete mir Edgar Schonart, dass er meinte einen Gelbbrauen-Laubsänger gehört zu haben. Am abend dann, als ich durch den Kurpark ging hörte ich plötzlich einen Vogel rufen, der mir zugleich fremd und bekannt vorkam. Fremd daher, weil ich den Ruf bisher noch nie bewusst wahrgenommen hatte, bekannt weil ich mir diese Stimme schon im Internet und auf Vogelstimmen-CDs angehört hatte. Nach kurzer Suche entdeckte ich den Vogel tatsächlich direkt über mir im Blätterdach. Nachdem ich Edgar informiert hatte entdeckte ich dann sogar noch einen weiteren rufenden und ein anderer Vogel blieb stumm und gut im Blattwerk der Bäume versteckt. Obwohl die Gelbbrauen-Laubsänger noch viele weitere Tage beobachtet wurden blieb das meine einzige Beobachtung dieser Art aif Spiekeroog. Da meine Beobachtung an einem bedeckten Abend erfolgte und die Vögel sich gut versteckten sind leider nur sehr schlechte Bilder entstanden...

Gelbschnabel-Sturmtaucher: Beim Seawatchen am 22.9.12 zusammen mit Edgar und 2 weiteren Beobachtern entdeckte Edgar weit draußen einen "Basstölpel". Während wir ihn allerdings beobachteten kamen uns Zweifel: Die Oberseite war dunkel, die Unterseite hell und der Vogel surfte die ganze Zeit, wobei er kontinuierlich über den Horizont flog und dann wieder darunter verschwand. Wir konnten ihn ziemlich lange betrachten und stimmten dann alle darüber ein, dass dieser Basstölpel eigentlich ein Gelbschnabel-Sturmtaucher war. Dafür sprachen die Färbung, die Flügelhaltung und das Verhalten, das sehr stark an einen Dunklen Sturmtaucher erinnerte, den wir erst kurz vorher beobachtet hatten

Spornpieper: Am 13.9.12 hörte und sah ich einen überfliegenden Baumpieper, bei dem ich mir allerdings mit der Bestimmung nicht ganz sicher war. Deshalb ließ ich mir später von Edgar auf seinem Ipod die Stimmen vom Baumpieper und Spornpieper vorspielen. Es stellte sich heraus, dass es tatsächlich ein Baumpieper gewesen war, jedoch konnte ich keine 5 Minuten nach dem Anhören der Stimmen die unglaublich harte Stimme des Spornpiepers vernehmen, den ich gleich darauf auch am himmel entdecken konnte. Er senkte sich in tiefen Bögen fliegend immer mehr Richtung Boden und landete dann wohl auch in der Leegde. Im entscheidenden Moment allerdings kam mir ein Baum in die Quere und ich konnte nicht sehen, wo der Vogel gelandet war. Eine Nachsuche danach war erfolglos, erbrachte mir aber unter anderem eine sehr schöne Sumpfohreule!

Stelzenläufer: Beim Birdrace 2012, am 5.5.12 war ich mit einem Birder-Freund in Nordfriesland unterwegs, unter anderem auch im Beltringharder Koog. Nachdem wir gerade vergeblich nach den anwesenden Seeregenpfeifern gesucht hatten liefen wir zu einer Beobachtungshütte. Ziemlich direkt gegenüber der Hütte fielen mir plötzlich 2 Vögel in einer überschwemmten Wiese auf. Ohne wirklich überlegt zu haben schoss mir ein "Stelzenläufer!" aus dem Mund.

Offenbar schon seit 10 Jahren wird fast jedes Jahr ein Stelzenläufer-Paar im Beltringharder Koog gesehen, dieses Jahr war ich derjenige, der sie zu erst entdecken durfte. Es ist einfach etwas ganz anderes eine Seltenheit selber zu entdecken als einer Seltenheit hinterher zu jagen...

Stelzenläufer kommen eigentlich im Mittelmeerraum vor, breiten sich in den letzten Jahren aber anscheinend immer weiter nach Norden aus, so dass es auch schon diverse erfolgreiche Bruten in Deutschland gegeben hat.

Rothalsgans: Seit dem 29.2.12 werden regelmäßig 2 Rothalsgänse in der Wedeler Marsch beobachtet. Allerdings wird mal gemeldet, dass sie beringt sind, mal, dass sie unberingt sind. Auch die Altersangaben lassen vermuten, dass sich mindestens 4 verschiedene Rothalsgänse in der Umgebung aufhalten. Nachdem ich 3 Mal erfolglos im Gebiet war konnte ich die beiden unberingten Rothalsgänse am 14.4.12 endlich beobachten, wie sie gemeinsam mit Weißwangengänsen direkt an der Kleientnahmestelle ästen.

Leider habe ich meine Zeit verschnackt, so dass ich nur direkt aus der Carl-Zeiss-Vogelstation heraus fotografiert habe und nicht aus einer viel näheren Beobachtungshütte, aus der die Bilder wohl viel besser geworden wären. Als ich dann dort war, waren die Gänse bereits wieder verschwunden.

Die Rothalsgans ist bei uns in Deutschland ein alljährlicher Ausnahmegast aus Sibirien, der sich besonders im Winterhalbjahr zu uns verirrt.

Ohrentaucher: Am 13.4.12, auf der Suche nach Schwarzhalstauchern, die an den Vortagen auf der Außenalster gesehen worden waren, entdeckte ich ganz weit draußen 2 Lappentaucher, die ich zunächst als Schwarzhälse ablegte. Ich konnte sie eigentlich recht gut beobachten und mir fiel schon vor Ort auf, dass sie mich an Ohrentaucher erinnerten, was ich aber nicht glaubte, weil Ohrentaucher in Hamburg eine extreme Seltenheit sind!

Beim Betrachten der Fotos zuhause fiel mir dann aber auf, dass es sich tatsächlich um 2 Ohrentaucher handelte. Auch bei Ornitho.de waren bereits am Vortag die beiden Taucher gemeldet worden.

Da die Vögel ziemlich weit draußen auf der Alster waren sind die Bilder leider nicht wirklich gut geworden...

Der Ohrentaucher ist in Deutschland eigentlich keine Seltenheit und so hatte ich auch schon welche auf Helgoland und Usedom beobachtet, allerdings halten sie sich meistens an Küste auf und aus Hamburg gibt es nur sehr wenige Beobachtungen, so war die letzte Beobachtung im Hamburger Raum vom 4.12.10!

Trauerbachstelze: In Ostfriesland konnte ich am 9.4.12 und 10.4.12 2 bzw. 1 Trauerbachstelzen auf dem Deich unter "normalen" Bachstelzen entdecken.

Die Unterscheidung zwischen Trauerbachstelzen und dunklen Alba-Bachstelzen kann ziemlich schwierig sein, allerdings glaube ich das "meine" Bachstelzen der Unterart yarrellii zugeordnet werden können.

Trauerbachstelzen sind die britische Unterart der Bachstelze und werden aber regelmäßig auch in Deutschland beobachtet, insbesondere an den Küsten und den Inseln der Nordsee.

Grauspecht: Seit dem 19.3.10 wird ein Grauspecht aus dem Duvenstedter Brook gemeldet. Anfangs wurde er nur gehört, bis er dann am 5.4. zum ersten mal auch gesehen wurde. Allerdings ist er wohl ziemlich heimlich und wird seitdem nur ziemlich selten gesehen und nur ab und zu auch gehört. Das ganze letzte Jahr habe ich gehofft ihn endlich mal zu Gesicht zu bekommen (oder zumindest zu hören), aber geklappt hat es erst am 12.3.12, als ich gerade einen Grünspecht beobachtet habe und er mir plötzlich auf einer nahen Eiche auffiel.

In Deutschland ist der Grauspecht eigentlich ein häufiger Brutvogel, allerdings nicht in Norddeutschland. Und weil Spechte Standvögel sind kommt es nur sehr selten vor, dass sich mal einer bis nach Hamburg verirrt. Aber eben weil sie Standvögel sind bleiben sie dann wohl auch da :)

Leider sind meine Belegfotos sooo schlecht geworden, dass ich sie hier nicht zeigen werde.

Update: Am 16.3.12 habe ich den Grauspecht wohl wiedergesehen, wie er gerade vom Großen Moor Richtung Kirchblick flog! Jetzt auf einmal wird's einfach ihn zu sehen^^

Update: Am 15.4.12 konnte ich ihn gleichzeitig mit einem Grünspecht rufen hören und die Stimmen schön vergleichen

Spornammer: Vom 14.10.11 bis zum 16.10 konnte ich immer 2 Spornammern am Nordost-Strand Helgolands beobachten und fotografieren. Außerdem habe ich am 16.10 noch 3 weitere Individuen im Oberland beobachtet.

Spornammern brüten in der Tundra Norwegens, Schwedens und Russlands und sind bei uns sehr seltene Wintergäste, jeden Winter werden immer so eine handvoll auf dem Festland beobachtet, Helgoland ist wahrscheinlich der mit Abstand beste Ort um sie in Deutschland zu beobachten.

Gryllteiste: Gryllteisten konnte ich vom 14.10.11 bis zum 16.10 vor allem in der Nähe der Nordost-Mole, aber auch im Hafen der Düne und einer Boje nördlich von Helgoland beobachten. Es waren sehr wahrscheinlich mindestens 2 Individuen, mglw. sogar ein paar mehr.

Sie brüten in der Arktis, südlichste Populationen auch im Norden Großbrittaniens. Sie überwintern zwar südlicher, sind aber dennoch äußerst selten an der Küste Deutschlands. Nur auf Helgoland kann man sie relativ regelmäßig beobachten.

Krabbentaucher: Am 15.10.11 flog plötzlich dieser Vogel nur napp an mir vorbei und landete im Wasser vor dem Nordost-Strand Helgolands. Er kam dann immer näher an den Strand geschwommen, wo ich und einige andere Beobachter den Vogel ausgiebig fotografierten. Als er dann nur noch etwa 2m vom ufer entfernt war flog er auf und landete auf dem Strand hinter uns, wo wir ihn weiter fotografierte. Nach dieser Foto-Session verschwand er dannzwischen Felsen an der NO-Mole.

Krabbentaucher brüten in der Arktis und überwintern auf der offenen See, jährlich kommen dabei einige bis Deutschland und werden fast alle an der Nordsee-Küste beobachtet. Der weitaus beste Platz zur Beobachtung in Deutschland ist eindeutig Helgoland.

Sprosser: Am 15.10.11 und 16.10 konnte ich auf dem Minigolf-Platz auf Helgoland diesen Sprosser beobachten und fotografieren.

Der Sprosser ist eigentlich in Deutschland gar keine Seltenheit, da er sogar in Ost-Deutschland brütet, östlich vom Verbreitungsgebiet der Schwesterart Nachtigall. Jedoch waren sowohl die Zeit, als auch der Ort sehr ungewöhnlich, denn auf Helgoland ist diese Art alles andere als häufig. Und zu dieser Zeit sollten Sprosser schon lange auf dem Weg in den Süden Afrikas, in ihre Überwinterungsgebiete sein.

Spornpieper: Am 14.10.11 konnte ich diesen Spornpieper am Kringel auf Helgoland beobachten, der leider mmer wieder von Passanten aufgescheucht wurde und der daher nur schwierig anzunähern war. Der Vogel war bereits am Vortag entdeckt worden und auch auf der Düne hielt sich seit dem Vortag ein weiterer Spornpieper auf, den ich aber leider nicht gesehen habe.

Spornpieper brüten in Ostasien und ziehen zum überwintern nach Südasien, alljährlich zieht aber auch ein kleiner Teil nach Westen und so werden jedes Jahr eine handvoll Spornpieper an den Küsten Europas beobachtet. Helgoland ist einer der sichersten Orte zur Beobachtung dieser Art.

Tienshan-Laubsänger: Am 13.10.11 konnte ich fast zeitgleich mit den Gelbbrauen- und dem Berglaubsänger einen Tienshan-Laubsänger beobachten, aber leider nicht fotografieren.

Er brütet in einem Gebiet zwischen Ural und China und wurde erst kürzlich vom Gelbbrauen-Laubsänger als eigene Art abgetrennt. Er wird nicht mal jährlich in Deutschland beobachtet und fast ausschließlich auf Helgoland.

Berglaubsänger: Am 13.10, in etwa zur gleichen Zeit, wie die Gelbbrauen- und den Tienshan-Laubsänger durfte ich den Berglaubsänger auf Helgoland beobachten, den kurz vorher jemand anderes gefunden hatte. Leider gelang mir nur dieses eine unscharfe Foto.

Berglaubsänger sind in Deutschland zwar brutvögel, aber nur im Bereich der Alpen und des Schwarzwalds, nördlich davon aber recht selten und in Norddeutschland, also auch auf Helgoland, nur sehr seltener Ausnahmegast.

Gelbbrauen-Laubsänger: Am 13.10.11 konnte ich auf Helgoland im Bereich des Düsenjägers einen Gelbbrauen-Laubsänger entdecken und einen weiteren im Bereich der Großen Treppe beobachten, noch praktisch bevor ich jeglichen Zilpzalp gesehen hatte. Leider ist mir nur ein Bild gelungen, auf dem die beide Hauptmerkmale halbwegs zu erkennen sind: Die Flügelbinde und der gelbe Überaugenstreif.

Gelbbrauen-Laubsänger brüten in einem Bereich, der vom Ural bis nach China reicht undjedes Jahr verirren sich ein paar Dutzend Vögel nach Deutschland. Auch hier ist Helgoland der sicherste beobachtungsort für die Art.

Graubrust-Strandläufer: Ich gebe zu, man erkennt nicht viel auf dem Bild, dazu war das Licht einfach echt zu schlecht und die Entfernung zu groß, aber durch das Spektiv von anderen Beobachtern konnte ich deutlich alle wichtigen Merkmale erkennen, die ihn als Graubrust-Strandläufer (Calidris melanotos) auszeichnen. Ich konnte ihn am 5.8.11 knapp 2 Stunden in der Wedeler Marsch beobachten, nachdem ich mich gestern grün geärgert hatte, dass ich wieder eine Seltenheit in der Wedeler Marsch nur um einen Tag verpasst hatte, ich war nämlich am Tag vor der Entdeckung (er wurde am 1.8.11 entdeckt, ich war am 31.7 dort) in der Marsch!

Graubrust-Strandläufer leben gewöhnlich in Nordostsibirien und im äußersten Norden Amerikas und überwintern in Südamerika und Australien. Dennoch verirren sich praktisch alljährlich einige nach Europa und auch nach Deutschland.

Ringschnabelmöwe: Diese stark ausgeblichene Ringschnabelmöwe habe ich zufällig am 26.4.11 in Lissabon entdeckt. Da ich zuvor noch keine ähnlich aussehende Möwe gesehen hatte machte ich dieses eine Belegbild, anhand dessen der Vogel später als Ringschnabelmöwe (Larus delawarensis) bestimmt wurde.

Ringschnabelmöwen leben eigentlich in Nordamerika, verirren sich aber ab und zu auch nach Europa. Vor allem nach Portugal, Spanien, Frankreich und Großbritannien verirrt sie sich des öfteren, aber auch nach Deutschland hat sie sich schon verirrt.

Kuhreiher: Diesen Kuhreiher (Bubulcus ibis) habe ich am 9.4.11 in der Wedeler Marsch entdeckt. Mit einem Spektiv suchte ich ein wenig am Ufer nach interessanten Vögeln und plötzlich stand der Kuhreiher im Bild. Erst ein paar Sekunden vorher hatte ich schon an dieser Stelle geguckt, da war der Reiher noch nicht da. Ich "alarmierte" die Betreuer der Carl-Zeiss-Vogelstation und zeigte ihnen diese Seltenheit. Nur wenige Besucher bekamen den Vogel zu sehen, obwohl er recht lange anwesend war. Es waren einfach nicht sonderlich viele Besucher anwesend...

Der Kuhreiher ist eine fast weltweit verbreitete Art, die aber nur im äußersten Südwesten Europas vorkommt. Praktisch jedes Jahr verirren sich aber ein paar Kuhreiher nach Deutschland, so wie auch dieser Vogel.

Rothalsgans: Als ich am 26.3.11 in der Carl-Zeiss-Vogelstation in der Wedeler Marsch ankam herrschte große Aufregung, denn man hatte gerade eine Rothalsgans (Branta ruficollis) gefunden. Sie war zwar schon am Vortag entdeckt worden, ich wusste davon aber gar nichts. In dem Moment meiner Ankunft konnte man sie gerade sehr schön zwischen den etwa 5000 gleichgroßen Weißwangengänsen sehen, weil sie sich aufgerichtet hatte. Ich konnte sie etwa 15 Sekunden durch das Spektiv beobachten, doch als ich gerade ein Foto schießen wollte flog der gesamte Schwarm auf und versteckte die Rothalsgans. Obwohl etwa 20 Vogelbeobachter den Schwarm nachdem er wieder gelandet war nach der Rothalsgans durchsuchten blieb sie verschwunden.

Die Rothalsgans ist bei uns in Deutschland ein alljährlicher Ausnahmegast aus Sibirien, der sich besonders im Winterhalbjahr zu uns verirrt.

Ein Foto gibt es leider nicht...