Da auch ich erst seit dem Sommer 2010 aufliste, was ich sehe hatte ich dieses Jahr natürlich extrem viele Arten zur Liste hinzuzufügen.
Dieses Jahr gab es insgesamt 250 Arten, davon 210 in Deutschland und 178 im Großraum Hamburg. Von diesen 250 Arten waren 114 Lifer! Außerdem gab es noch 2 leider nur gehörte Arten: Wasserralle (wobei kein Lifer) und Wachtelkönig.
Das Jahr begann gut mit 4 Waldohreulen im Stadtpark. Mein erster richtiger Besuch im Duvenstedter Brook brachte eine männliche Kornweihe, einen überwinternden Rotmilan und drei Lifer, die später fast alltäglich wurden: Waldkauz, Seeadler und Mittelspecht.
Dann ging es weiter mit meiner ersten freien Spießente und einem weiteren Mittelspecht. Besonderheit: Beide in meinem Gebiet.
Pfeifenten, Zwergsäger und Rohrammer waren ebenfalls neu für mich, aber in der Wedeler Marsch.
Am Bramfelder See hielten sich bis zu 30 Graureiher auf, beim Öjendorfer See gab es eine Wasseramsel, leider nur ganz knapp außerhalb meines Gebietes.
Als ich meinen ersten Raubwürger fand habe ich mich unglaublich doll gefreut. Wenige Tage später gab es einen wenig kooperativen Merlin, den ich 3x an mir vorbeischießen sah. Jedes Mal wenn ich die Nachsuche gerade wieder aufgeben wollte schoss er wieder an mir vorbei...
Dann ging die Zugzeit für die meisten Vögel los und es gab alle möglichen Limis, aber auch eine Heidelerche, da wo sie eigentlich nur selten ist. Zwischen Lachmöwen konnte ich meine ersten Schwarzkopfmöwen ausmachen.
2 Eisvögel hielten sich auf dem Ohlsdorfer Friedhof auf, verschwanden aber später im Jahr aus mir nicht ersichtlichen Gründen und nur ein einziges Mal habe ich später einen in der Gegend wiedergesehen.
Dann ging es los mit neuen Entenvögeln: Knäk- und Löffelente, aber vor allem eine unverhoffte und mehr als glückliche Rothalsgansbeobachtung. Nach etwa 15 Sekunden des Beobachtens verschwand sie zwischen den Weißwangengänsen und war nie mehr gesehen.
Noch am 4.4. saßen 20 Seidenschwänze in Nachbars Birke. Auch gab es Pfeifente und Gebirgsstelze für die Gebietsliste.
Kurz darauf gab es 2 meiner absoluten Lieblingsvögel 2011: Kampfläufer und Blaukehlchen. Aber auch einen sehr überraschenden Kuhreiher, der nach etwa 45 Minuten Beobachtung spurlos verschwand.
Ein Urlaub in Lissabon brachte mir viele nette Lifer, u.a. Basstölpel, Mittelmeermöwen und aber auch eine Ringschnabelmöwe, wie ich aber erst wieder in Deutschland erfuhr.
Der Duvenstedter Brook wurde von immer mehr Sommervögeln wieder aufgesucht, so z.B. auch von Braunkehlchen, Baumfalken und Kuckucken. In der Wedeler Marsch konnte ich vermehrt Rohrsänger beobachten.
Auf meine Gartenliste durfte ich Austernfischer und Seeadler setzen.

Bei einem individuellen Birdrace einen Tag nach dem offiziellen Birdrace konnte ich 98 Arten sehen unter anderem einen Temminck-Strandläufer und meinen Nemesis-Bird (wie heißt so einen Vogel den man lange Zeit vergeblich gesucht hat auf deutsch?) Schwarzspecht.

Immer mehr Singvögel konnte ich nun beobachten, vor allem Laub- und Rohrsänger und Schnäpper, aber endlich auch meinen ersten Neuntöter.
Im Duvenstedter Brook konnte ich eine Uhu-Brut mitverfolgen und sonst noch viele andere Jungvögel sehen, z.B. Kraniche.

In Büsum konnte ich dann 30 Löffler, 2 Wiesenweihen, Zwergmöwen und eine Lachseeschwalbe sehen.

Zurück im Duvenstedter Brook konnte ich Wachtelkönige und Wachteln hören, bis ich dann am 27.6 das Hinterteil einer Wachtel auch zu sehen bekam. Außerdem konnte ich einige wenige Waldschnepfen bei ihren Balzflügen sehen, die meisten aber hörte ich nur.

Dann war ich für einen Monat in Madrid, wo es viele tolle Vögel gab: Seidenreiher, Nachtreiher, Weißstorch, Gänsegeier, Mönchsgeier, Zwergadler, Wiesenweihe, Schwarzmilan, Rotmilan, Rötelfalke, Bienenfresser, Wiedehopf, Rötelschwalbe, Felsenschwalbe, Pirol, Blauelster, Wasseramsel, Seidensänger, Mariskensänger, Drosselrohrsänger, Orpheusspötter, Südlicher Raubwürger, Rotkopfwürger, Zaunammer um nur die besten zu nennen, außerdem etliche neue Unterarten.

Wieder zurück in Deutschland gab es Sichelstrandläufer und meinen nächsten Nemesis-Bird, den Wespenbussard.
Am 5.8. habe ich meinen ersten Vogel getwitcht einen Graubrust-Strandläufer in der Wedeler Marsch.
Dann begann die Wegzugzeit. Erst konnte ich einen trupp von 14 Weißstörchen von meinem Zimmer aus sehen, dann gab es in der Wedeler Marsch unglaubliche 65 Wespenbussarde und einen Wendehals, den ich immer noch nicht ganz glauben kann!

In Eckernförde gab es 6 Gänsesägerinnen und meine ersten Eiderenten 2011.

Wieder zuhause war weiterhin reger Vogelzug zu beobachten, so dass ich auch den Wespenbussard auf meine Gartenliste setzen durfte. Außerdem in allen Gebieten ein paar neue Gebietsarten.

Während der Herbstferien war ich dann in Marokko:
Felsenhuhn, Felsentaube, Haussegler, Fahlsegler, Afr. Blaumeise, Graubülbül, Alpendohle, Diademrotschwanz,Samtkopfgrasmücke, Berglaubsänger, Atlasschnäpper, Blaumerle, Sahara-Steinschmätzer, Trauersteinschmätzer, Trompeterfink und Hausammer waren neu. Außerdem wieder viele neue Unterarten.

Direkt im Anschluss fuhr ich dann nach Helgoland, wo es ebenfalls viele Lifer gab. Neben den typischen Hochseearten, wie Trottellumme, Trauer- und Bergente sind besonders erwähnenswert die Gelbbrauen-Laubsänger, der Tienshan- und der Berglaubsänger. Außerdem Sprosser, Sperbergrasmücke, Sporn- und Strandpieper, Spornammer und Krabbentaucher. Besonders gefreut habe ich mich auch über Ringdrossel, Sumpfohreule, Ohrenlerche und Berghänfling. Es gab aber noch viele andere tolle Arten.

Zurück in Hamburg wurde es dann recht ruhig: Am 22.10 gab es 42 Silberreiher in der Wedeler Marsch (am Vortag wurden sogar 75 gezählt!), am 29.10 dann mein bisher letzter Lifer eine Rostgans.

Erwähnenswert ist dann noch der Rauhfußbussard im Brook und die Waldohreule, an gleicher Stelle, wie ám Anfang des Jahres.

Am 28.12 konnte ich noch einmal 3 wegfliegende Seidenschwänze beobachten und am letzten Tag 2011 durfte ich tatsächlich noch 3 Lifer und min. 3 Gebietsarten für die Wedeler Marsch hinzufügen: Die Lifer waren Steppenmöwe (in Altona), Bergpieper und Zwergschwan, die Gebietsarten Eisvogel, Raubwürger und Bartmeise. Außerdem überflog mich ein Vogel, der sehr wahrscheinlich eine Ringelgans war.

Die 3 Arten, über die ich mich meisten ärgere, dass ich sie nicht gesehen habe waren Sommergoldhähnchen (letztes Jahr hatte ich 5 SoGoHä-Beobachtungen, bevor ich mein erstes WiGoHä gefunden hatte!), Fichtenkreuzschnabel (Im Duvenstedter Brook hat man eigentlich sehr gute Chancen und auch in den meisten anderen Gebieten kommen sie eigentlich vor, aber vor mir scheinen sie sich zu verstecken)  und Kolbenente (wobei 2010 hatte ich wohl Glück mit dem Weibchen auf dem Bramfelder See).

Nicht so sehr ärgere ich mich über die Rohrdommel, denn nach der habe ich nicht so intensiv gesucht, kenne aber einen guten Platz, wo es sie geben soll.

So habe ich das Jahr 2011 nun mit 250 Arten abgeschlossen, davon waren 210 in Deutschland und 178 im Großraum Hamburg. Ich bin sehr zufrieden!